Jeder Mensch hat seine eigene Persönlichkeit, die sich aus den psychischen Eigenschaften und den Verhaltensmustern zusammensetzen. Die Persönlichkeit umfasst das Gefühlsleben ebenso wie die Wahrnehmung und das Denken.
Bei einer Erkrankung des Gehirns, wie in diesem Fall eine Hirnblutung, kann es zu einer krankheitsbedingten Veränderung der Persönlichkeit kommen, die genauso schwerwiegend wie eine körperliche Funktionsstörung sein kann.
Leider ist es oftmals so, dass Menschen nach einer Hirnblutung nicht mehr wiederzuerkennen sind.
War man vorher die Ruhe in Person, bringt einen jetzt jede Kleinigkeit aus der Fassung (gestörte Impulskontrolle).
Jemand der vorher immer gerne unter Menschen war, zieht sich plötzlich zurück und möchte am liebsten nur noch zu Hause sein.
Hat man vorher viel gelacht und war immer fröhlich, sind all diese Emotionen jetzt genau umgekehrt. Man hat fast das Lachen verlernt und weint sehr viel, sogar bei belanglosen Dingen.
Es sind viele verschiedene Faktoren, die zu solch einer Wesensveränderung führen.
Persönlichkeitsmerkmale liegen vorwiegend im Frontalhirn. Wird dieser Bereich nun durch eine Hirnblutung geschädigt, kann das Spuren auf der Persönlichkeit hinterlassen.
Man spricht hier auch vom Frontalhirnsyndrom. Dabei können von plötzlichen Aggressionsausbrüchen bis hin zu sozialem Rückzug die unterschiedlichsten Persönlichkeitsveränderungen auftreten. Wie auch depressive Verstimmungen.
Wenn man bei einem Betroffenen solch eine Veränderung feststellt, ist es für Angehörige sehr wichtig zu verstehen, dass der Betroffene sich nicht mit Absicht ungewohnt oder unangemessen verhält. Es ist wichtig, trotz aller Schwierigkeiten für den Betroffenen da zu sein und ihm Rückhalt zu geben.
Ebenso ist es eine Psychische Belastung für den Betroffenen. Einige fühlen sich ausgeschlossen, weil sie ihrer gewohnten Tätigkeit nicht mehr nachgehen können. Die Kommunikation mit Freunden fällt schwer. Sie haben Angst vor der Zukunft und wie sie diese gestalten können. Und die Angst vor einer weiteren Hirnblutung.
Dieser psychische Stress erhöht das Risiko für Betroffene depressiv, ängstlich oder aggressiv zu werden.
All dieses bedarf von dem Umfeld des Betroffenen sehr viel Verständnis, denn genau diese Veränderung ist für den Betroffenen und sein soziales Umfeld sehr belastend und konfliktbeladen.
Die gute Nachricht, einige Persönlichkeitsveränderungen können sich auch wieder zurückbilden.